SGV Bezirk Siegerland e.V.

Forstrat Ernst Ehmsen gilt als der Gründungsvater des „Sauerländischen Gebirgsvereins“. Er war es, der im Jahre 1890 Jahren den Startschuss gab für die Gründung eines Wandervereins im Sauerland. Geboren im schleswig-holsteinischen Rendsburg, das damals zu Dänemark gehörte, führte ihn sein Berufsweg u.a. in das Elsass, das damals zu Deutschland gehörte. Dort, im Elsass, hatte er die Gründung des „Vogesenvereins“ und dessen Aufschwung miterlebt.

Kaum im Sauerland angekommen, suchte er Mitstreiter für seine Idee, einen „Sauerländischen Touristenverein“ zu gründen, der das Land der tausend Berge als Wandergebiet erschließen sollte. Diesem Gründungsaufruf im Mai 1890 folgte ein donnerndes Echo. Noch im gleichen Jahr wurden 27 Abteilungen geründet. Und dieses Echo war auch im Siegerland zu vernehmen. Bereits 1892 wurden hier die ersten Abteilungen geründet. Dazu gehörten die Abteilung Siegen, mit ihren damaligen Gründungsvätern Dr. Sarrazin und Martin Roedig sowie Hilchenbach mit Richard Hüttenhain als Vorsitzender.

Das Sauerland war eigentlich bis zur Gründung eines eigenen Gebirgsvereins wenig bekannt, jedenfalls nur wenigen unter diesem Namen. Vielfach nannte man das Gebiet zwischen Ruhr und Lenne „Süderland“. Frühere Reiseschriftsteller haben dem Sauerland nie die ihm gebührende Aufmerksamkeit gewidmet.

Bei der ordentlichen Gründungsversammlung des Dachverbandes, also des SGV - Gesamtvereins, gab es bereits 44 Abteilungen mit 2.100 Mitgliedern und ein halbes Jahr später war schon fast die 3.000er Grenze erreicht. Neben Ernst Ehmsen ist vor allen Dingen auch der Arnsberger Gymnasiallehrer Karl Féaux de Lacroix als wichtiger „Spiritus Rektor“ der neuen Wanderbewegung zu nennen. Es gab viel zu tun, sollte die abseits der großen Verkehrslinien gelegene Region für den Tourismus erschlossen werden. Für das gesamte SGV-Land musste geworben werden. Wanderplakate und Übernachtungsverzeichnisse wurden gedruckt. Wanderwege mussten ausgewählt und markiert werden. Dafür sind seit mehr als 125 Jahren ehrenamtliche Wegemarkierer zuständig. Ihnen gebühren Lob und ein ganz herzliches Dankeschön.

Der SGV war im Jahre 1895 der erste Gebirgsverein, der eine Aufgliederung in Bezirksverbände vorsah. Um die Jahreswende 1894/95 wurden die Gedanken einer Bezirksbildung im Vorstand ernsthaft diskutiert. In der Aprilnummer des 3. Jahrganges des Gebirgsboten heißt es wörtlich:

Im gebirgigen Teile des Vereinsgebiets werden mehrere benachbarte Abteilungen zu einem größeren Verbande (Bezirk) vereinigt, an dessen Spitze ein Bezirksvorsitzender steht mit beratender Stimme im Zentralvorstande. Die nähere Ausführung dieser Organisation erfolgt durch den Zentralvorstand.

In der Jahreshauptversammlung in Altenhundem gab es dann eine lebhafte Diskussion dieses Vorschlags, der von einigen Delegierten vehement abgelehnt wurde. Dazu gehörte auch der Vorsitzende der Abteilung Hilchenbach, Richard Hüttenheim. Letztendlich wurde aber der Vorschlag des Zentralvorstandes mit 318 gegen 209 Stimmen angenommen.

Bis Mai 1896 waren 5 Bezirke endgültig gebildet: Volme, Oberruhr, Oberlenne, Mittellenne und Siegerland. Bis 1905 bildeten sich dann 3 weitere Bezirke: Mark, Astenberg und Obersiegerland/Wittgenstein. Hilchenbach bildete somit gemeinsam mit den Wittgensteiner Abteilungen einen eigenen Bezirk.

Bis ins Jahr 1915 hatten sich 13 Bezirksverbände etabliert. Unter der Nummer 10 wird der Bezirk Siegerland geführt mit dem Vorsitzenden, Juwelier Martin Rödig aus Siegen und seinem Stellvertreter, Lehrer A. Hellmann aus Eichen. Als Abteilungen im Bezirk Siegerland werden aufgeführt: Betzdorf, Deuz, Dielfen, Dreis-Tiefenbach, Eiserfeld, Eschenbach, Ferndorf, Freudenberg, Geisweid, Irmgarteichen, Kirchen, Krombach, Littfeld, Mudersbach, Müsen, Netphen, Niederfischbach, Setzen, Siegen, Weidenau und Wilnsdorf.

Der Bezirk Obersiegerland und Wittgenstein wird von dem Vorsitzenden, Oberlehrer Großmann aus Hilchenbach, geleitet. Sein Stellvertreter ist der Gerichtsassessor Bremme aus Berleburg. Die Abteilungen dieses Bezirks sind: Aue-Wingeshausen, Banfe, Berleburg, Erndtebrück, Hilchenbach, Laasphe und Schwarzenau.

Top